Symptome
Je nach Schweregrad der BÜD variiert das klinische Bild. Während manche Patienten asymptomatisch bleiben, leiden andere unter abdominellen Schmerzen, Blähungen und Diarrhoe, was oft an eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung denken lässt [1]. Weniger werden im Zusammenhang mit einer BÜD Steatorrhoe und Konstipation beschrieben [2].
Ursache der genannten Symptome können Maldigestion und Malabsorption sein, die sich langfristig auch in Nährstoffdefizienzen und einem Gewichtsverlust zeigen. Bezüglich der Nährstoffdefizienzen sind insbesondere Mängel an lipophilen Vitaminen zu befürchten:
- Nachtblindheit, Xerophthalmie und trockene Haut treten bei Vitamin-A-Mangel auf.
- Knochenschmerzen aufgrund einer Osteomalazie zeigen einen Vitamin-D-Mangel an.
- Neurologische Ausfälle, Myopathie und Anämie sind charakteristisch für einen Vitamin-E-Mangel.
- Vitamin K ist in die Gerinnungskaskade involviert, weshalb ein Vitamin-K-Mangel mit einer hämorrhagischen Diathese einhergeht.
Weiterhin kann sich ein Vitamin-B12-Mangel einstellen, der allerdings nicht auf einer unzureichenden Absorption von Cobalmin beruht, sondern wahrscheinlich auf einem vorzeitigem Verbrauch durch die Bakterien im Dünndarm. Ein Vitamin-B12-Mangel führt zur Anämie, die sich zunächst in vermehrter Müdigkeit, Schwäche und Blässe äußert.
Wird bei einem BÜD-Patienten eine Anämie festgestellt, so kann es sich hierbei auch um eine Eisenmangelanämie handeln. Die pathophysiologischen Mechanismen, die zur Eisenmangelanämie führen, sind noch nicht vollständig verstanden.
Gastro-intestinal
- Bauchschmerzen
[…] verbundenen Störung der Resorption ( Malassimilationssyndrom ), zu unterschiedlichen gesundheitlichen Störungen und Beschwerden wie Arthritiden, Blähungen, Colitis, chronischer Diarrhoe (Durchfall), Steatorrhoe, Gewichtsverlust, Mangelerscheinungen, Bauchschmerzen [de.wikipedia.org]
Diagnostik
Die Bestätigung der Diagnose erfolgt nach der Analyse eines Dünndarmaspirats. Per definitionem liegt eine BÜD dann vor, wenn sich in einem Milliliter mehr als 10^5 koloniebildende Einheiten nachweisen lassen [3]. Beim gesunden Patienten sind im gleichen Volumen weniger als 10^4 koloniebildende Einheiten zu detektieren. Es ist allerdings zu beachten, dass die Testergebnisse die Situation in vivo nicht immer zuverlässig widerspiegeln, da einige bakterielle Spezies nur schlecht zu kultivieren sind. In der Praxis wird die Anwendung dieses Verfahrens zudem durch seine hohen Kosten und Invasivität limitiert.
Eine alternative, sehr hilfreiche und nicht invasive Maßnahme zur Diagnose der BÜD ist der Wasserstoff-/Methanatemtest [4]. Für diesen Test trinkt der nüchterne Patient eine Lösung, die reich an bestimmten Kohlenhydraten ist, nämlich an Glukose, Fruktose, Laktose oder Sorbitol [5]. Werden diese von den Bakterien im Dünndarm verstoffwechselt, sind bald nach der Ingestion erhöhte Konzentrationen von Wasserstoff und Methan in der Ausatemluft zu messen. In der Literatur finden sich diesbezüglich unterschiedliche Schwellenwerte, die binnen einer bis drei Stunden nach Beginn des Tests überschritten werden müssen, um einen Verdacht auf eine BÜD zu rechtfertigen [4] [5].
Nach erfolgter Diagnosestellung sollte versucht werden, die Ursache für die BÜD zu identifizeren. Hier kommen einige Faktoren infrage, z.B. eine verstärkte Produktion von Magensäure bzw. deren Übertritt in den Dünndarm, Motilitätsstörungen, Alterationen der Sekretion von Immunglobulin A durch die Mukosa, anatomische Varianten sowie die Beeinflussung der Darmflora durch Pharmaka [1]. Die Entscheidung zu geeigneten diagnostischen Maßnahmen muss daher immer im Kontext getroffen werden, unter Beachtung anamnestischer Angaben zum Krankheitsverlauf und Begleitsymptomen.
Therapie
MRT des Dünndarmes nach Sellink, oder ein Enteroklysma (Doppelkontrast-Röntgendarstellung nach Sellink) erforderlich. [4] Therapie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ] Eine kausale Therapie kann durch eine Operation erfolgen, indem z. B. [de.wikipedia.org]
Quellen
- Gabrielli M, D'Angelo G, Di Rienzo T, Scarpellini E, Ojetti V. Diagnosis of small intestinal bacterial overgrowth in the clinical practice. Eur Rev Med Pharmacol Sci. 2013; 17 Suppl 2:30-35.
- Grace E, Shaw C, Whelan K, Andreyev HJ. Review article: small intestinal bacterial overgrowth--prevalence, clinical features, current and developing diagnostic tests, and treatment. Aliment Pharmacol Ther. 2013; 38(7):674-688.
- Khoshini R, Dai SC, Lezcano S, Pimentel M. A systematic review of diagnostic tests for small intestinal bacterial overgrowth. Digestive Diseases and Sciences. 2008;53(6):1443–1454.
- K. Sunny J Jr, Garcia CJ, McCallum RW. Interpreting the Lactulose Breath Test for the Diagnosis of Small Intestinal Bacterial Overgrowth. Am J Med Sci. 2016; 351(3):229-232.
- Enko D, Halwachs-Baumann G, Stolba R, Mangge H, Kriegshauser G. Refining small intestinal bacterial overgrowth diagnosis by means of carbohydrate specificity: a proof-of-concept study. Therap Adv Gastroenterol. 2016; 9(3):265-272.