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Hämophilie B
Faktor 9 Mangel
Hämophilie B, auch als hereditärer Faktor-IX-Mangel bezeichnet, eine X-chromosomal rezessiv vererbte Erkrankung, die mit einer hämorrhagischen Diathese einhergeht.

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WIKIDATA, CC BY-SA 3.0
WIKIDATA, Public Domain
WIKIDATA, Public Domain

Symptome

Eine ausgeprägte Hämophilie B (HB) ist mit spontanen Einblutungen in Muskulatur und Gelenke verbunden, die oft schon in den ersten beiden Lebensjahren auftreten [1]. Diese Einblutungen führen zu Schwellungen des betroffenen Gewebes und sind mitunter sehr schmerzhaft. Hämarthrosen sind darüber hinaus die Hauptursache für chronische Schmerzen, eine dauerhafte Behinderung und eine reduzierte Lebensqualität von HB-Patienten [2] [3].

In weniger schweren Fällen kommt es dagegen nur selten zu spontanen Blutungen. Betroffene beschreiben aber unter Umständen eine Neigung zur Bildung von Hämatomen, die selbst nach leichten Traumata auftreten. Ähnliches gilt für Verletzungen der Schleimhäute, die aufgrund der Koagulopathie ungewöhnlich lange bluten. Diese Symptome veranlassen nicht immer zur Vorstellung beim Arzt und es geschieht nicht selten, dass eine Hämophilie erst auffällt, wenn Nachblutungen nach Impfungen beobachtet oder chirurgische Eingriffe durchgeführt und eine verzögerte Blutgerinnung festgestellt werden [4].

Darüber hinaus können auch folgende Symptome auftreten [1]:

  • Kephalhämatom des Neugeborenen
  • Gastrointestinale Blutungen
  • Hämaturie nach Blutungen in den Harnwegen
  • Intrakranielle Blutung [5]
  • Menorrhagie (ein Teil der weiblichen Träger ist symptomatisch [6])

Kardiovaskulär

  • Tachykardie

    Niereninsuffizienz normal NSAR orale Paracetamol Patienten Periphere PO/IV positiv Prednison QRS-Komplexen renale resp retard Retardkaps Retardtabl Risiko Salbe Schwergradige siehe Sirup soll Supp Susp Symptomatische Syndrom Tabl 25 Tabl 5 mg Tabl 50 Tabl 500 mg Tachykardie [books.google.de]

Neurologisch

  • Intrakranielle Blutung

    Darüber hinaus können auch folgende Symptome auftreten: Kephalhämatom des Neugeborenen Gastrointestinale Blutungen Hämaturie nach Blutungen in den Harnwegen Intrakranielle Blutung Menorrhagie (ein Teil der weiblichen Träger ist symptomatisch) Wenn Patienten [symptoma.de]

  • Kopfschmerzen

    […] der Herstellerinformation. 6 Darreichungsformen Der Arzneistoff ist als Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung für die intravenöse Applikation erhältlich. [1] 7 Nebenwirkungen Reaktionen an der Injektionsstelle Nervensystem: Kopfschmerzen [flexikon.doccheck.com]

    Schwellungen des Unterhautgewebes, Brennen und Stechen an der Einstichstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, Juckreiz, Kopfschmerzen, Nesselsucht, niedriger Blutdruck, Gefühl von Müdigkeit oder Unruhe, Übelkeit oder Erbrechen, schneller Herzschlag, Engegefühl [arznei-news.de]

  • Krampfanfall

    Der Test darf bei Vorliegen von Herz- oder Hirngefäßerkrankungen oder bei Patienten mit durchgemachten Krampfanfällen nicht durchgeführt werden. [med4you.at]

Systemisch

  • Schmerz

    Konduktorin Kontakt Körper Krankheit lassen Leben Lebensbedrohliche lich Medikamente meist möglich mophilie Muskel Muskelblutungen muss Mutter normal notwendig nungsfaktor parate philie Physiotherapie Plasma Plasmid Präparate Prozent Rekombinant Risiko Schmerzen [books.google.de]

    Starkes Bluten nach einer leichten Schnittverletzung Erneutes Bluten bei Verletzungen, nachdem die Blutung bereits für kurze Zeit aufgehört hatte Blut im Urin oder Stuhl aufgrund von Blutungen in inneren Organen Engegefühl, Anschwellen, Wärme und/oder Schmerzen [allaboutbleeding.de]

    Insbesondere für Kinder lässt sich daher für keine der beiden Therapiestrategien ein Zusatznutzen zu patientenrelevanten Endpunkten wie Schmerzen, Gelenkfunktion oder Lebensqualität ableiten. [medmix.at]

    Nebenwirkungen Die häufigsten Nebenwirkungen sind Geschmacksstörungen, Schmerzen in den Extremitäten, Anti Furin Antikörper und postoperative Anämie. Ein Pharmakovigilanz-Plan für Rixubis soll als Teil der Zulassung implementiert werden. [arznei-news.de]

    Sie können Schmerzen auslösen. Typisch sind Blutungen ohne erkennbaren Grund, vor allem in den Gelenken von Ellbogen, Handgelenk, Schulter, Hüfte und Knie sowie den Sprunggelenken. Auch die Arm- und Beinmuskeln sind oft betroffen. [gesundheitsinformation.de]

  • Anämie

    Abschnitt 35 464 Abschnitt 36 465 Abschnitt 37 467 Abschnitt 38 469 Abschnitt 39 473 Abschnitt 40 486 Abschnitt 41 487 Abschnitt 42 488 Abschnitt 43 514 Häufige Begriffe und Wortgruppen AB-Therapie ACE-Hemmer Acetylcystein acute Akute Allg Amoxicillin Anämie [books.google.de]

    Nebenwirkungen Die häufigsten Nebenwirkungen sind Geschmacksstörungen, Schmerzen in den Extremitäten, Anti Furin Antikörper und postoperative Anämie. Ein Pharmakovigilanz-Plan für Rixubis soll als Teil der Zulassung implementiert werden. [arznei-news.de]

    Typisch für Morbus Addison sind Beschwerden wie Gewichtsverlust, psychische Störungen oder Anämie. Arzneimittel Glukokortikoid Die heute verfügbaren synthetischen Glukokortikoide sind chemische Variationen der körpereigenen Substanzen. [das-pta-magazin.de]

  • Schwäche

    Allerdings ist Cortison etwas schwächer als Hydrocortison. Beide Steroidhormone haben jedoch eine Gemeinsamkeit: sie haben eine relative starke Wirkung auf den Salz-, Wasser- und Kaliumhaushalt. [endokrinologie.net]

    In der Dermatologie teilt man die topisch eingesetzten Substanzen in schwache (z. B. Hydrocortisonacetat, Prednisolonacetat), mittelstarke (z. B. Triamcinolonacetonid), starke (z. B. Mometasonfuorat, Betamethasonvalerat) und sehr starke (z. B. [das-pta-magazin.de]

  • Gliederschmerzen

    Gliederschmerzen kommt, sollte die Dosis einfach verdoppelt bis verdreifacht werden. Das gilt auch für kleinere schmerzhafte Operationen. Größere Eingriffe, wie z.B. [endokrinologie.net]

Gastro-intestinal

  • Erbrechen

    Bei nochmaligem Erbrechen deswegen der nochmalige Versuch. "Jedes Loch" ist dann recht und nicht "kleckern, sondern klotzen". Je schlimmer der Durchfall oder je schlimmer das Erbrechen, desto höher die Glukokortikoiddosis. [endokrinologie.net]

    Schwellungen des Unterhautgewebes, Brennen und Stechen an der Einstichstelle, Schüttelfrost, Hitzegefühl, Juckreiz, Kopfschmerzen, Nesselsucht, niedriger Blutdruck, Gefühl von Müdigkeit oder Unruhe, Übelkeit oder Erbrechen, schneller Herzschlag, Engegefühl [arznei-news.de]

    Antiemetisch-- In Kombination mit anderen Substanzen wird Dexamethason zur Prophylaxe und Therapie von starkem Erbrechen in Zusammenhang mit einer Operation oder einer Zytostatikatherapie verabreicht. [das-pta-magazin.de]

Muskuloskeletal

  • Arthritis

    465 Abschnitt 37 467 Abschnitt 38 469 Abschnitt 39 473 Abschnitt 40 486 Abschnitt 41 487 Abschnitt 42 488 Abschnitt 43 514 Häufige Begriffe und Wortgruppen AB-Therapie ACE-Hemmer Acetylcystein acute Akute Allg Amoxicillin Anämie Antikoagulation Appl Arthritis [books.google.de]

    B. rheumatoide Arthritis), in den Augen (z. B. nicht infektiöse Bindehautentzündung), in der Lunge (z. B. Asthma bronchiale) und im Zentralnervensystems (z. B. Multiple Sklerose) zum Einsatz. [das-pta-magazin.de]

  • Muskelschwäche

    Wichtige Nebenwirkungen betreffen das Bewegungssystem (Muskelschwäche, Knochenschwund), das Immunsystem (Infektneigung, Blutbildveränderungen), den Glukosestoffwechsel (erhöhter Blutzucker), den Salz-/Wasserhaushalt (Bluthochdruck, Kaliummangel, Ödeme [endokrinologie.net]

  • Gelenkdeformität

    Unzureichende oder falsche Behandlung rezidivierender Hämarthrosen und Hämatome führt zu eingeschränkter Bewegungsfähigkeit mit schwerer Behinderung durch Steifheit, Gelenkdeformitäten und Paralyse. [orpha.net]

  • Muskelatrophie

    Manifestierung/Entgleisung eines Diabetes mellitus Immunsuppression Erhöhtes Infektionsrisiko Verstärkung von Magenulzera (insbesondere in Kombination mit NSA) Cushing-Syndrom Hypertonie Störungen des Salz- und Wasserhaushaltes Wundheilungsstörungen Myopathie/Muskelatrophie [gelbe-liste.de]

Kiefer & Zähne

  • Zahnfleischbluten

    Hämophilie B, Haemophilia, Haemophilie, erbliche Blutgerinnungsstörung, hereditärer Faktor VIII Mangel, Faktor 8, Faktor IX Mangel, Faktor 9, Gerinnungsstörung, Bluter, Blutung, Gelenksblutungen, Bluterguss, Blutgerinnung, Blutstillung, Nasenbluten, Zahnfleischbluten [eesom.com]

Hämatologisch

  • Spontanblutung

    Die Symptome der Hämophilie B können von praktischer Symptomfreiheit bis hin zu häufigen Spontanblutungen reichen. [allaboutbleeding.de]

    Es können auch Spontanblutungen auftreten. Typisch für die Hämophilie sind Blutungen in die Gelenke. Schleimhautblutungen, wie sie bei dem Von-Willebrand-Syndrom auftreten, werden hier eher selten beobachtet. [info-von-willebrand.de]

    Schweregrad Restaktivität Faktor VIII und IX Symptome leicht über 5 bis 20 Prozent Blutergüsse nach deutlicher Verletzung, Nachblutungen nach einer Operation mittel 1 bis 5 Prozent Erhebliche Blutungsneigung nach Operationen oder Verletzungen, Spontanblutungen [medizinfo.de]

    Je nach Schwere der Krankheit können auch Spontanblutungen in Gelenken, Muskeln und anderen Körperteilen auftreten. Die Ursache der unzureichenden Gerinnung sind Defekte an Bestandteilen des Blutes wie den Eiweiße und/oder Blutplättchen. [cslbehring.at]

    Je nach Schwere der Krankheit können auch Spontanblutungen in Gelenken, Muskeln und anderen Körperteilen auftreten. [cslbehring.de]

Urogenital

  • Hämaturie

    Ein relativ häufiges und sehr charakteristisches Symptom ist die spontane Hämaturie. Die Hämophilie wird X-chromosomal-rezessiv vererbt. Ursache sind Mutationen im F9 -Gen (Xq27), das für den Gerinnungsfaktor IX kodiert. [orpha.net]

    Ein wichtiges Symptom ist Blut im Urin, die sogenannte spontane Hämaturie. Ob ihr Sohn an Hämophilie B erkrankt ist, können Eltern inzwischen in spezialisierten Zentren durch einen Bluttest untersuchen lassen. [ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de]

    Zudem kann es infolge von Blutungen zu gefärbtem Urin, sogenannter Hämaturie, kommen. Einblutungen in Gelenke und Muskeln sowie daraus resultierende Entzündungen können starke Schmerzen verursachen. [deximed.de]

    Darüber hinaus können auch folgende Symptome auftreten: Kephalhämatom des Neugeborenen Gastrointestinale Blutungen Hämaturie nach Blutungen in den Harnwegen Intrakranielle Blutung Menorrhagie (ein Teil der weiblichen Träger ist symptomatisch) Wenn Patienten [symptoma.de]

Diagnostik

Wenn Patienten mit einer hämorrhagischen Diathese vorstellig werden, sollten Blutproben entnommen werden, um mit Hilfe von Gerinnungsstudien, Blutbild und Blutchemie zu einer Verdachtsdiagnose zu gelangen. Wichtige Befunde, die im Rahmen einr HB erhoben werden, sind [4]:

  • Thrombozytenzahl im Referenzbereich
  • Verlängerte aktivierte partielle Thromboplastinzeit aufgrund einer Störung der intrinsischen Blutgerinnung
  • Prothrombinzeit (Quick-Wert) im Referenzbereich, da das extrinsische System nicht beeinträchtigt ist
  • Thrombinzeit unverändert
  • Leber- und Nierenparameter unauffällig; Hepato- und Nephropathien können aber zu einem erworbenen Faktor-IX-Mangel führen
  • Plasmakonzentration Faktor IX kann, muss aber nicht vermindert sein
  • Plasmakonzentrationen anderer Gerinnungsfaktoren physiologisch; bei Faktor-IX-Mangel aufgrund einer eingeschränkten Synthese sind auch andere Faktoren betroffen, und das ist typisch für einen erworbenen Faktor-IX-Mangel
  • Plasmakonzentration von Vitamin K im Referenzbereich, da Vitamin-K-Mangel nicht die Ursache einer HB ist

Wie oben dargestellt, ist eine HB nicht notwendigerweise mit einem reduzierten Plasmagehalt des Gerinnungsfaktors IX verbunden. Die entsprechende Analyse erfolgt mittels antigen-basierter Assays und Ergebnisse unter dem Referenzbereich weisen auf einen quantitativen Faktor-IX-Mangel hin. Im Gegensatz dazu ist eine Bestimmung der Aktivität des Faktors IX notwendig, um eine qualitative Defizienz zu erkennen. Hierzu wird der Substratumsatz gemessen, wobei Werte zwischen 50 und 150% physiologisch sind [7]. Die Aktivität des Faktors IX korreliert mit dem Schweregrad der Erkrankung, wobei folgende Einteilung vorgenommen werden kann: Eine Residualaktivität von 5-40% geht mit einer leichten Symptomatik einher, Aktivitäten von <5 bzw. <1% mit mittelschweren und schweren Symptomen [8].

Molekularbiologische Methoden wie PCR und Sequenzierung kommen zum Einsatz, um den kausalen Gendefekt zu identifizieren, was in den allermeisten Fällen gelingt [1]. Das Wissen um die zugrunde liegende Mutation ist von prognostischer Relevanz, da umfangreiche Deletionen mit einem erhöhten Risiko auf die Bildung von Antikörpern gegen den (therapeutisch eingesetzten) Gerinnungsfaktor einhergehen [9], was wiederum zur Anaphylaxie führen kann [10].

Serum

  • Verlängerte Blutungszeit

    Blutungszeit unverändert. vWF-Syndrom: Thrombozytenadhäsion ist gestört, daher Blutungszeit verlängert, das ist das erste. [medi-learn.de]

Therapie

Das Behandlungsziel besteht in der prophylaktischen Vermeidung von Blutungen und Hämorrhagien, besonders bei Patienten mit moderatem bis schwerem Ausprägungsgrad. Zudem sollten Blutungen dadurch rechtzeitig erkannt und kontrolliert werden. Folgende Medikationen werden bei der Therapie von Hämophilie B unter anderem verwendet:

  • Künstlich hergestellter Faktor IX (rekombinanter Faktor IX) wird oft prophylaktisch eingesetzt. Studien haben gezeigt, dass der Beginn einer regelmäßigen prophylaktischen Verabreichung dieses Wirkstoffs in den frühen Lebensjahren mit einem verringerten Risiko für Blutungen und Arthropatie einher geht [11]. Das "Medical and Scientific Advisory Council of the National Hemophilia Foundation" befürwortet die prophylaktische Therapie für Kinder mit starker Hämophilie B [12] [13].
  • Antifibrinolytika (ε-Aminocapronsäure, Tranexamsäure)
  • Antihämophilische Substanzen (Desmopressinacetat - eine blutfremde Substanz, humaner antihämophiler Faktor)

Prognose

Unkontrollierte Hämorrhage kann zu ausgeprägter Morbidität und/oder zum Tod führen. Späte Komplikationen der Krankheit können unter anderem sein:

  • Gelenkentstellungen durch Hämarthrosen mit variablen orthopädischen Auffälligkeiten als Folge.
  • Übertragung von hämatogenen Infektionen, wenn Faktor IX durch Plasmatransfusionen verabreicht wird.
  • Entwicklung von Antikörpern gegen Hemmer.

Ätiologie

Bei Hämophilie B ist das für die Blutgerinnung zwingend nötige Protein Faktor IX nicht oder nur mangelhaft vorhanden.

Epidemiologie

Hämophilie B betrifft 20% aller Hämophilie-Patienten; der B-Typ ist die zweithäufigste Hämophilieform [14]. Die Gesamtprävalenz beträgt etwa 1/25 000 bei männlichen Neugeborenen. Bei Männern ist die Symptomatik der Erkrankung stärker ausgeprägt als bei Frauen, da sie X-chromosomal vererbt wird. Frauen haben zwei X-Chromosomen. Daher wird eine X-chromosomal rezessive Erkrankung im Regelfall durch das Vorhandensein eines intakten Faktor IX Gens auf dem zweiten X-Chromosom überdeckt und eine Manifestierung der Krankheit in der betroffenen Frau findet nicht statt. Eine solche Frau wird als "Mutationsträgerin" (kurz: "Trägerin") bezeichnet. Männer besitzen nur ein X-Chromosom, sodass jede Mutation auf dem X-Chromosom, egal ob dominant oder rezessiv, sofort Auswirkungen hat. Die Prävalenz der Erkrankung ist unabhängig von Rasse und geographischer Region ähnlich.

Pathophysiologie

Wenn ein Blutgefäß verletzt wird, wird eine Abfolge biochemischer Reaktionen in Gang gesetzt und die Koagulationskaskade gestartet. Mehrere Reaktionen unter Beteiligung von Proteinfaktoren wie Faktor IX führen über Bindungen zur Aktivierung anderer Faktoren, welche schließlich zur Bildung eines Blutklumpens führt, der die Gefäßverletzung versiegelt. Die Mehrheit der Patienten mit Hämophilie B erhalten ihre Diagnose basierend auf der Analyse ihrer Familiengeschichte vor dem Auftreten von Blutungsepisoden. Hämophilie B ist eine X-chromosomal rezessive Erkrankung mit einem kausalen Faktor IX Mangel.

Die natürliche Variation des Faktor IX Werts schwankt zwischen 70 und 120% des Normalwerts. Man teilt den Ausprägungsgrad der Hämophilie B basierend auf dem vorhandenen Faktor IX Mangel ein. Patienten mit:

  • Leichter Ausprägung haben mindestens 5% des normalen Faktor IX-Werts. Patienten mit dieser Ausprägung können essentiell asymptomatisch sein.
  • Moderater Ausprägung haben zwischen 1 und 5% des normalen Blutgerinnungsfaktor IX-Werts. Diese Patienten neigen nach Verletzungen zu Blutungen und manche haben Spontanblutungen. Symptome beginnen sich bei diesem Schweregrad üblicherweise in den mittleren Teenagerjahren bis zum mittleren Alter zu manifestieren.
  • Schwerer Ausprägung haben weniger als 1% des normalen Blutgerinnungsfaktor IX-Werts. Diese Patienten leiden nach Verletzungen unter beträchtlichen Blutungen und haben oft spontane Blutungsepisoden sowie Hämarthrosen. Bei schwerem Faktor IX Mangel können Symptome bereits im Säuglingsalter auftreten.

Prävention

Es bestehen keine Richtlinien für die Vermeidung von Hämophilie B.

Zusammenfassung

Hämophilie B ist ein genetisch bedingte Erkrankung, die bei Männern wesentlich häufiger auftritt als bei Frauen, da das mutierte Gen auf dem X-Chromosom liegt. Eine quantitative oder qualitative Defizienz des Gerinnungsfaktors IX, der Teil des intrinsischen Systems ist, führt bei Betroffenen zu einer Blutungsneigung. Der Schweregrad der Erkrankung korreliert negativ mit der Residualaktivität des Gerinnungsfaktors. Wenn eine Behandlung notwendig ist, dann erfolgt diese als Ersatztherapie mit Konzentraten des Faktors IX, die aus Blutplasma gewonnen werden, oder mit rekombinantem Protein.

Patientenhinweise

Was ist Hämophilie B?

Hämophilie ist eine seltene genetisch bedingte Blutgerinnungsstörung, die vorwiegend Männer betrifft. Personen mit Hämophilie produzieren nicht ausreichende Mengen eines Proteins - des Blutgerinnungsfaktors IX, das für die Blutgerinnung nötig ist. Bei manchen Patienten fehlt dieses Protein komplett. Diese Erkrankung wird auch Faktor-IX-Mangel oder "Christmas Krankheit" genannt. Sie wurde nach Stephen Christmas benannt, der im Jahr 1952 als erster Patient mit dieser Krankheit diagnostiziert wurde.

Wenn ein Blutgefäß verletzt wird, beginnen im Körper Vorgänge, die eine Reihe von Proteinen aktivieren und schließlich zur Blutklumpenbildung und zum Stoppen der Blutung führen. Einem Hämophilie B Patienten fehlt eines der für diese Vorgänge nötigen Proteine, welches Faktor IX genannt wird. Eine Person mit Hämophilie B wird daher nach einer Verletzung lange bluten. Manche Blutungen treten auch spontan, d.h. ohne ersichtlichen Grund, auf.

Der Schweregrad der Krankheit hängt von der im Körper produzierten Faktor IX Menge ab. Folgende Grade werden bei Hämophilie B unterschieden:

  • Leicht: der Körper der Person produziert mindestens 5% der normalen Faktor IX Menge. Diese Personen haben die mildeste Erkrankungsform und erfahren unter Umständen überhaupt keine oder erst sehr spät in ihrem Leben Symptome.
  • Moderat: die Person produziert 1 bis 5% der normalen Faktor IX Menge. Diese Personen bluten nach Verletzungen sehr lange und können auch spontane Blutungen zeigen. Symptome können ab den Teenagerjahren bis hin ins mittlere Alter beginnen.
  • Stark: eine Person mit weniger als 1% der normalen Faktor IX Menge wird als Person mit schwerer Hämophilie B bezeichnet. Diese Personen bluten nach Verletzungen beträchtlich und leiden unter häufigen spontanen Blutungen und Hämarthrosen (Gelenkeinblutungen). Symptome können jederzeit ab dem Säuglingsalter beginnen.

Was ist die Ursache für Hämophilie B?

Bei den meisten Patienten wird Hämophilie B vererbt. Die Krankheit entsteht durch einen rezessiven Defekt auf dem Geschlechtschromosom X. Frauen besitzen zwei X Chromosomen, daher wird eine Frau mit einem defekten Gen auf einem ihrer X-Chromosomen und einem normalen Gen auf dem anderen X-Chromosom im Normalfall keine Symptome entwickeln. Sie wird als Trägerin bezeichnet und kann das defekte Gen an ihre Kinder weitergeben. Männer besitzen nur ein X-Chromosom. Ein fehlerhaftes Gen auf ihrem X-Chromosom wird daher sofort zur Ausbildung von Symptomen führen. Als Konsequenz treten die Symptome von Hämophilie B häufiger bei Männern als bei Frauen auf. Bei manchen Menschen ist eine "spontane" (zufällige) Mutation des Gens der Erkrankungsgrund.

Welche Symptome sind für Hämophilie B charakteristisch?

Symptome sind im Regelfall lange Blutungszeiten und Hämatome (großflächige Prellungen). Bei Säuglingen können Symptome auch nach oder während der Geburt oder nach speziellen Eingriffen wie beispielsweise einer Beschneidung auftreten. Manchmal treten Blutungen, z.B. im Gehirn, ohne ersichtlichen Grund auf. Sobald betroffene Kinder das Gehen erlernt haben, können Blutungen auch in Gelenken und Muskeln beobachtet werden. Andere Symptome können häufige großflächige Prellungen oder Blut im Harn sein.

Wie wird die Diagnose erstellt?

Die Hämophilie B Diagnose wird auf Basis einer Analyse der Familiengeschichte, Bluttests und mit spezifischen Assays formuliert. Ihr Arzt wird sie über die medizinische Vergangenheit in Ihrer Familie befragen, speziell ob bei Ihren Familienmitgliedern Blutgerinnungsstörungen aufgetreten sind. Etwa 70% der Hämophilie B Patienten haben einen Verwandten mit einer Blutgerinnungsstörung. Ein Drittel der Patienten haben jedoch keine Familiengeschichte für Hämophilie B. Bei diesen Patienten ist das Auftreten der Krankheit möglicherweise die Folge einer zufälligen Mutation.

Wenn Ihr Arzt eine Blutgerinnungsstörung vermutet, wird sie/er Labortests anordnen um den Verdacht zu überprüfen und bei einer Bestätigung die Art der Störung zu beurteilen. Spezielle Bluttests, Koagulationstests genannt, bestimmen unter anderem die Prothrombinzeit (PT), die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) und die Blutplättchenzahl. Personen mit Hämophilie A und B haben eine normale Blutplättchenzahl und eine normale PT, aber eine verlängerte aPTT. Bei Personen mit verlängerter aPTT werden weitere Tests durchgeführt um die Anzahl von bestimmten Blutgerinnungsfaktoren (Faktoren VIII, IX und XI) zu bestimmen. Das Ergebnis dieser Tests bestimmt den Hämophilie-Typ. Das sind ebenfalls Bluttests. Eine abnormale Testung auf Faktor IX fixiert die Hämophilie B Diagnose.

Woraus besteht die Behandlung?

Derzeit gibt es keine permanente Heilung für Hämophilie. Es gibt jedoch künstlich hergestellten Faktor IX der zur Prophylaxe als Ersatztherapie verabreicht werden kann. Diese Medikation kann zur Vermeidung von Symptomen wie Blutungen und Hämrrhagien beitragen. Ein häufig verwendetes Medikament wird "rekombinanter Faktor IX" genannt. Es wird intravenös (IV) verabreicht, künstlich im Labor produziert und erfüllt die Funktion des Faktors IX bei einem gesunden Menschen. Es wird häufig im Rahmen einer routinemäßigen prophylaktischen (präventiven) Therapie gegeben. Es gibt zudem weitere Medikamente, die Ihr Arzt mit Ihnen als weitere Optionen diskutieren kann.

Quellen

  1. Konkle BA, Josephson NC, Nakaya Fletcher S. Hemophilia B. In: Pagon RA, Adam MP, Ardinger HH, et al., eds. GeneReviews(R). Seattle (WA): University of Washington, Seattle.
  2. Acharya SS. Exploration of the pathogenesis of haemophilic joint arthropathy: understanding implications for optimal clinical management. Br J Haematol. 2012; 156(1):13-23.
  3. Winckler T. Gene therapy for hemophilia B. Pharm Unserer Zeit. 2010; 39(4):258-259.
  4. Bury L, Nardiello P, Fierro T, et al. First Diagnosis of Hemophilia B in a Nonagenarian. J Am Geriatr Soc. 2016; 64(1):230-231.
  5. Zanon E, Sartori MT, Spiezia L, Brandolin B, Simioni P, Manara R. Outcome of long-term prophylaxis after cerebral hemorrhage in a patient with severe hemophilia B. Clin Appl Thromb Hemost. 2011; 17(5):535-538.
  6. Plug I, Mauser-Bunschoten EP, Brocker-Vriends AH, et al. Bleeding in carriers of hemophilia. Blood. 2006; 108(1):52-56.
  7. Khachidze M, Buil A, Viel KR, et al. Genetic determinants of normal variation in coagulation factor (F) IX levels: genome-wide scan and examination of the FIX structural gene. J Thromb Haemost. 2006; 4(7):1537-1545.
  8. White GC, 2nd, Rosendaal F, Aledort LM, Lusher JM, Rothschild C, Ingerslev J. Definitions in hemophilia. Recommendation of the scientific subcommittee on factor VIII and factor IX of the scientific and standardization committee of the International Society on Thrombosis and Haemostasis. Thromb Haemost. 2001; 85(3):560.
  9. Goodeve AC. Hemophilia B: molecular pathogenesis and mutation analysis. J Thromb Haemost. 2015; 13(7):1184-1195.
  10. Bon A, Morfini M, Dini A, et al. Desensitization and immune tolerance induction in children with severe factor IX deficiency; inhibitors and adverse reactions to replacement therapy: a case-report and literature review. Ital J Pediatr. 2015; 41:12.
  11. Lofqvist T, Nilsson IM, Berntorp E, Pettersson H. Haemophilia prophylaxis in young patients – a long-term follow-up. J Intern Med 1997; 241:395.
  12. Aledort LM, Haschmeyer RH, Pettersson H. A longitudinal study of orthopaedic outcomes for severe factor-VIII-deficieint haemophiliacs. The Orthopaedic Outcome Study Group. J Intern Med 1994; 236:391.
  13. Windyga J, Lissitchkov T, Stasyshyn O, Mamonov V, Ghandehari H, Chapman M, Fritsch S, Wong WY, Pavlova BG, Abbuehl BE. Efficacy and safety of a recombinant factor IX (Bax326) in previously treated patients with severe or moderately severe haemophilia B undergoing surgical or other invasive procedures: a prospective, open-label, uncontrolled, nulticentre, phase III study. Haemophilia. 2014 Apr 3.
  14. Soucie JM. Public Health surveillance and data collection: general principles and impact on hemophilia care. Hematology. 2012 Apr;17 Suppl 1:S144-6.
Sprachen
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