Symptome
Polycythämia vera (PV) wird überwiegend bei älteren Menschen diagnostiziert; nur jeder Zehnte Betroffene ist zum Zeitpunkt der Diagnosestellung noch keine 40 Jahre alt. Zu Kindern, die an PV erkrankten, existieren nur wenige Fallberichte [1]. Die Symptome, die mit der Krankheit einhergehen, resultieren aus der übermäßigen Vermehrung von Blutzellen der myeloischen Reihe:
- Ein Überschuss an Erythrozyten führt zunächst zu einer vermehrten Hautrötung, zu Müdigkeit und Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen, Schwindel, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Taubheit und Parästhesien [2]. Die Beschwerden werden intensiver und generalisierter Pruritus kann hinzukommen. In der Allgemeinuntersuchung fällt häufig eine Splenomegalie auf und auf Nachfrage berichten Betroffene nicht selten über vorzeitige Sättigung und Bauchschmerzen. Mehr als 60% der Patienten klagen auch über depressive Stimmung.
- Aufgrund der bestehenden Thrombozytose sind PV-Patienten für Thrombosen und Thromboembolien prädisponiert. In diesem Zusammenhang kommt es in manchen Fällen zum Budd-Chiari-Syndrom, einem recht spezifischen Befund [1]. Auch andere abdominale Venen, sowie zerebrale Gefäße sind auffallend häufig durch Thromben verschlossen. Myokardinfarkt und Schlaganfall sind lebensbedrohliche Komplikationen der PV-assoziierten Thrombozytose [3] [4].
- Es besteht grundsätzlich das Risiko, das PV-Patienten eine post-PV Myelofibrose oder eine akute myeloische Leukämie entwickeln. Hier kommt es zur Knochenmarkinsuffizienz und Panzytopenie, zu Anämie, Infektanfälligkeit und einer hämorrhagischen Diathese.
Neurologisch
- Kopfschmerzen
Die typische Symptomentrias besteht aus Plethora Plethora (Gesichtsröte), Pruritus und Schwindel Schwindel mit Kopfschmerzen. [eref.thieme.de]
Wird zum Beispiel die Durchblutung des Gehirns beeinträchtig, können Kopfschmerzen, Schwindel oder sogar ein Schlaganfall entstehen. [eesom.com]
- Schwindel
Die typische Symptomentrias besteht aus Plethora Plethora (Gesichtsröte), Pruritus und Schwindel Schwindel mit Kopfschmerzen. [eref.thieme.de]
Juckreiz, Schwindel und Hautrötungen sind häufige Krankheitszeichen einer Polycythaemia vera (PV). In späteren Stadien kann es zu einer Vergrößerung der Milz kommen. [leben-mit-pv.de]
Wird zum Beispiel die Durchblutung des Gehirns beeinträchtig, können Kopfschmerzen, Schwindel oder sogar ein Schlaganfall entstehen. [eesom.com]
- Parästhesie
Daneben können schmerzhafte Parästhesien Parästhesien Polycythaemia vera der Hand- und Fußsohlen, eine sog. Erythromelalgie, bestehen. [eref.thieme.de]
- Apoplexie
Phlebotomie, myelosuppressive Medikation und Antikoagulantia können Thrombosen, Apoplexien, Leber- und Nierenschäden und weitere kardiovaskuläre Ereignisse verhindern. [symptoma.com]
Kardiovaskulär
- Thrombose
Diese Veränderungen verursachen Blutungen sowie eine spontane Blutgerinnselbildung in den Blutgefässen, was in der Fachsprache auch Thrombose genannt wird. [eesom.com]
Das Thromboserisiko hängt vom Alter des Patienten und der spezifischen Patientengeschichte für Thrombosen ab. [symptoma.com]
- Hypertonie
Typische klinische Symptome der PVR sind: Kopfschmerzen und Ohrensausen, Plethora (Gesichtsrötung), Hypertonie, Nasenbluten und die sog. Erythromeralgie (unerträgliches Hautbrennen und Rötung durch Histaminfreisetzung). [eref.thieme.de]
- Zyanose
Bei Patienten mit Polyglobulie tritt die Zyanose durch den erhöhten Hämoglobingehalt bei noch normalem arteriellen pO2-Wert auf. [eref.thieme.de]
Wenn jedoch Symptome auftreten, dann sind dies häufig: Durchblutungsstörungen an Händen und Füßen Blaufärbung (Zyanose) der Lippen Hautrötungen im Gesicht sowie an Armen und Beinen starker Juckreiz, insbesondere nach Wasserkontakt (aquagener Pruritus) [leben-mit-pv.de]
- Brustschmerz
Ihre Blutwerte sind insgesamt noch o.k., jedoch leidet sie sehr unter Juckreiz und Brustschmerzen. Bei... Lesen Sie den ganzen Bericht zum Thema Polyzythämia vera. [biowellmed.de]
Respiratorisch
- Dyspnoe
Unspezifische Beschwerden wie Ohrensausen, Schwindel, Kopfschmerzen, Hypertonie, Dyspnoe, unerklärbarer Gewichtsverlust, Visusstörungen und rasche Ermüdbarkeit sind häufig Kopfschmerzen Polycythaemia vera Visusstörung. [eref.thieme.de]
Symptome und Beschwerden Polycythaemia vera selbst ist oft asymptomatisch, aber schließlich verursachen das erhöhte Erythrozytenvolumen und die erhöhte Viskosität Schwäche, Kopfschmerzen, Benommenheit, Sehstörungen, Müdigkeit und Dyspnoe. [msdmanuals.com]
- Belastungsdyspnoe
Die Beschwerden – Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Sehstörungen, Belastungsdyspnoe und leichte Ermüdbarkeit – entwickeln sich schleichend. Auch das Herz und die Akren können betroffen sein (Angina pectoris bzw. Gangrän). [eref.thieme.de]
Systemisch
- Schmerz
solche schmerzen habe ich in meinem leben nocht gehabt, schönes wochenende, gruß baxy 23.04.2016, 12:11 AW: Polycythaemia vera vor 13 jahren wurde bei mir erhöhte trombozyten festgestellt aber ansonsten war mein blutbild ok. bis jetzt im april da war [bfriends.brigitte.de]
B. in die Lunge (Lungenembolie), eine Minderdurchblutung der Herzkranzgefäße mit Engegefühl und Schmerzen in der Brust (Angina pectoris) und die Ausbildung von Infarkten (Herzinfarkt, Schlaganfall). [leben-mit-pv.de]
Beinen Im fortgeschrittenen Stadium der Polycythaemia vera kommt es zu einer Splenomegalie: Die Milz vergrößert sich und verursacht die Schmerzen im linken Oberbauch. [leben-mit-myelofibrose.de]
- Plethora
Die typische Symptomentrias besteht aus Plethora Plethora (Gesichtsröte), Pruritus und Schwindel Schwindel mit Kopfschmerzen. [eref.thieme.de]
- Gewichtsverlust
Unspezifische Beschwerden wie Ohrensausen, Schwindel, Kopfschmerzen, Hypertonie, Dyspnoe, unerklärbarer Gewichtsverlust, Visusstörungen und rasche Ermüdbarkeit sind häufig Kopfschmerzen Polycythaemia vera Visusstörung. [eref.thieme.de]
Behandlung: Aderlass, Medikamente (Blutverdünner, Zytostatika, JAK-Inhibitoren), Knochenmarktransplantation, Verhinderung von Thrombosen Symptome: Müdigkeit, Nachtschweiß, Juckreiz, Knochenschmerzen, Gewichtsverlust, Thrombosen Ursachen: Erworbene Genveränderung [netdoktor.at]
Juckreiz, besonders nach einem warmen Bad oder Dusche Kopfschmerzen Druckgefühl unter den linken Rippen oder Völlegefühl kurz nach dem Essen und Blähungen/Schmerzen im linken Oberbauch aufgrund einer vergrößerten Milz Schwäche, Schwindel und unerklärlicher Gewichtsverlust [addon.life]
Hypermetabolismus kann Fieber und Gewichtsverlust verursachen und deutet auf eine Progression zur sekundären Myelofibrose hin, die klinisch nicht von der primären Myelofibrose zu unterscheiden ist, aber eine bessere Prognose hat. [msdmanuals.com]
- Schwäche
Appetitlosigkeit: Auch bei Appetitlosigkeit zeigten sich schwache Hinweise auf einen Vorteil für die Therapie mit Ruxolitinib. [gesundheitsinformation.de]
Patienten können sich müde und schwach, benommen oder kurzatmig fühlen oder durch Blutgerinnsel verursachte Symptome entwickeln. Für die Diagnose werden Blutuntersuchungen vorgenommen. [msdmanuals.com]
Doppelbilder oder das Sehen von dunklen Flecken, die kommen und gehen Schwierigkeiten beim Atmen, besonders im Liegen Schmerzhafte Schwellung eines Gelenks, meist des großen Zehs Gerötetes Gesicht wie ein Sonnenbrand Taubheit, Kribbeln, Brennen oder Schwäche [addon.life]
Die Patienten fühlen sich krank, schwach, klagen über schwere Erschöpfung (Fatigue) tagsüber sowie Schlaflosigkeit nachts, brennenden Juckreiz (Pruritus), vor allem in Verbindung mit Wasser, evtl. [trillium.de]
Bei der jetzigen stationären Aufnahme klagt die Patientin über starke Kopfschmerzen, eine Zunahme der Sprachstörung, Schwäche und „Blutungen in die Augen“. [eref.thieme.de]
- Ekchymose
Zahnfleischblutungen, Ekchymosen und Magendarmblutungen. Auch Splenomegalie ist ein mögliches Symptom. Bei einer Minderzahl der Patienten treten, meist in einem späten Stadium, Myelofibrose, akute Leukämie oder ein myelodysplastisches Syndrom auf. [orpha.net]
Blutungskomplikationen treten bei rund 1% der PV-Patienten auf und sind unter anderem Epistaxis, Zahnfleischbluten, Ekchymosen und Magen-Darm-Blutungen. [symptoma.com]
Gastro-intestinal
- Erbrechen
B. bei Diarrhö, Erbrechen, Verbrennungen. Ausschluss einer relativen Polyzythämie, relative Polyzythämie: Anamnese, Befund (Exsikkose?), Blutbildkontrolle nach Ausgleich des Flüssigkeitsdefizits. [eref.thieme.de]
Ateminsuffizienz, Cushing-Syndrom Kalium 3,6 – 4,8 mmol/l Diabetes, Addison-Syndrom, Hämolyse, Muskelzellentzündung, Niereninsuffizienz, Azidose Magnesiummangel, Myokardinfarkt, Erbrechen, Durchfall, Asthma, Hyperaldosteronismus, Niereninsuffizienz, [medctr.de]
Eine relative Vermehrung der Blutzellen kann auch durch ein vermindertes Plasmavolumen bei Durchfall, Erbrechen oder Verbrennungen verursacht werden. [webseits.de]
Polyzythaemia vera (PV) Sekundäre Polyzythämie: durch gesteigerte Bildung von Erythropoetin (Hormon, das die Bildung der roten Blutkörperchen im Knochenmark, die Erythropoese, fördert) Relative Polyzythämie: durch Flüssigkeitsmangel im Körper, etwa bei starkem Erbrechen [netdoktor.at]
- Bauchschmerzen
[…] verdickte“ Blut) Juckreiz, vor allem bei Befeuchtung der Haut mit Wasser (betrifft 70 Prozent der Patienten) Nachtschweiß und übermäßiges Schwitzen am Tag Knochenschmerzen Gewichtsverlust, der weder gewollt, noch auf andere Erkrankungen zurückzuführen ist Bauchschmerzen [netdoktor.at]
In der Allgemeinuntersuchung fällt häufig eine Splenomegalie auf und auf Nachfrage berichten Betroffene nicht selten über vorzeitige Sättigung und Bauchschmerzen. Mehr als 60% der Patienten klagen auch über depressive Stimmung. [symptoma.com]
Haut
- Pruritus
Der aquagene Juckreiz aquagener Pruritus, der bei über 70% der Patienten beobachtet wird, beeinträchtigt oft erheblich die Lebensqualität. [eref.thieme.de]
Siegel F, Petrides PE: Aquagener Pruritus: Diagnose und Therapie. Arzneimitteltherapie 2007, 25: 9–15. 11. [aerzteblatt.de]
- Nachtschweiß
Nachtschweiß: Leichte und locker sitzende Kleidung sowie Bettwäsche aus Baumwolle lassen Sie weniger schwitzen. Halten Sie ein Handtuch und ein Glas Wasser bereit, und versuchen Sie, vor dem Zubettgehen nichts Schweres zu essen. [netdoktor.at]
Typische Symptome sind Juckreiz, Verschlimmerung eventueller Schmerzen bei Angina pectoris, Gelenkschmerzen aufgrund von Gichtarthritis, Sodbrennen, Nachtschweiß, Blutungsneigung der Haut oder Schleimhäute. [deximed.de]
Sehstörungen, Nachtschweiß, gelegentlich über Fieber und Knochenschmerzen, die oft jahrelang nicht entsprechend zugeordnet werden. Meist führen erst Schmerzen im Oberbauch zur Diagnose PV. [trillium.de]
Bei 49 Prozent der mit dem Tyrosinkinase-Inhibitor behandelten Patienten wurden belastende Symptome, wie Juckreiz, Müdigkeit und Nachtschweiß, um mindestens 50 Prozent reduziert im Vergleich zu fünf Prozent unter BAT. [aerzteblatt.de]
- Gesichtsrötung
Typische klinische Symptome der PVR sind: Kopfschmerzen und Ohrensausen, Plethora (Gesichtsrötung), Hypertonie, Nasenbluten und die sog. Erythromeralgie (unerträgliches Hautbrennen und Rötung durch Histaminfreisetzung). [eref.thieme.de]
Urspeter Knecht, Arzt Keywords: Polycythaemia vera, Polyzythämia vera, Polyzythämie, Polyzytämia, Polyzytämie, Knochenmark, Blutbildung, Blutzellen, Gerinnungsstörung, Blutkrebs, Milzvergrösserung, Gesichtsrötung,, Blutverdickung, Thrombose, Kopfschmerzen [eesom.com]
Im fortgeschrittenen Stadium sind die typischen Symptome Gesichtsrötung, Juckreiz, der meist nach einer warmen Dusche oder einem warmen Bad am schlimmsten ist, Abgeschlagenheit, Atemschwierigkeiten und geringere Leistungsfähigkeit bei körperlicher Arbeit [deximed.de]
Leber, Galle & Pankreas
- Hepatomegalie
Splenomegalie, Hepatomegalie, arterielle Hypertonie. Komplikationen: Blutungen, Thrombosen, Embolien, sekundäre Gicht, später Myelofibrose, Transformation in akute Leukämie. [eref.thieme.de]
Im fortschreitenden Krankheitsverlauf kann es zu Splenomegalie (ca. 75%), Hepatomegalie (ca. 30%) und - ab einem Hämatokrit von ca. 60% - zu gefährlichen Thrombosen bzw. [flexikon.doccheck.com]
- Hepatosplenomegalie
Kennzeichen sind Hepatosplenomegalie, Thrombosen und Hämorrhagien. Diffuse Osteoporose oder Osteosklerose (oft assoziiert mit einer sekundären Myelofibrose) Myelofibrose bestimmen das Bild. Knocheninfarkte oder eine Gichtarthritis können auftreten. [eref.thieme.de]
Verschluss der Lebervenen → Blutstau in der Leber mit Pfortaderhochdruck → Störung der Leberfunktion bis zur Leberzirrhose Symptome/ Klinik Oberbauchschmerzen Bauchumfangszunahme (Aszites) Gastrointestinale Blutungen Caput medusae Diagnostik Palpation einer Hepatosplenomegalie [amboss.com]
Immunsystem
- Splenomegalie
Zeichen der progressiven Myeloproliferation sind Myeloproliferation progressive : Zunahme der Milzgröße oder symptomatische Splenomegalie Splenomegalie Thrombozyten > 600 G/l Leukozyten > 25 G/l hohe bzw. zunehmende Aderlassbedürftigkeit leukoerythroblastisches [eref.thieme.de]
Patienten, denen Ruxolitinib verabreicht wurde, hatten eine deutliche Verringerung der Splenomegalie. [symptoma.com]
Augen
- Sehschwäche
Zur Untersuchung Sehschwacher konzipiert, verwendet der PV-16-Farblegetest PV-16-Test größere Chips als der herkömmliche D15-Test ( Abb. 3.17). [eref.thieme.de]
Ohren
- Tinnitus
Siehe [ 1457] Häufig finden sich subjektive Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus und Parästhesien. [eref.thieme.de]
D Ursache des Tinnitus unklar 2009/2010 hat sich bei mir ein Tinnitus eingestellt. Genauso wie bei Sehstörungen sah mein „Alltags-Häm“ wenig Zusammenhang mit der PV. [mpn-netzwerk.de]
Erste, meist schleichende Symptome bestehen aus Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Sehstörungen und Juckreiz nach dem Baden. [arzt-auskunft.de]
Gesicht, Kopf & Nacken
- Epistaxis
Zyanose, Juckreiz (bes. nach warmem Bad), Haut und Schleimhäute haben ein tiefrotes Aussehen (Plethora), Kopfscherzen, Blutandrang zum Kopf, Ohrensausen, Parästhesien, Schlafstörungen, bei ⅔ der Patienten Hepato-/Splenomegalie, erhöhte Blutungsneigung (Epistaxis [eref.thieme.de]
Blutungskomplikationen treten bei rund 1% der PV-Patienten auf und sind unter anderem Epistaxis, Zahnfleischbluten, Ekchymosen und Magen-Darm-Blutungen. [symptoma.com]
- Rötung des Gesichts
Eine Rötung des Gesichtes (Plethora Plethora ) und der Extremitäten, Pruritus, Schwindel, Kopfschmerzen, Tinnitus, Hypertonie, Müdigkeit, Sehstörungen und Nasenbluten können auftreten. [eref.thieme.de]
Weitere charakteristische Anzeichen sind Errötung oder Rötung des Gesichts, der Handflächen, Nagelbetten, Schleimhäute und der Bindehaut, die mit dem Auftreten arterieller thrombotischer Komplikationen mit Angina pectoris, intermittierendem Hinken oder [arzt-auskunft.de]
Symptome von Polycythaemia vera Durchblutungsstörungen an den Händen und Füßen Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen Juckreiz, insbesondere nach heißem Duschen oder Baden (aquagener Pruritus) Rötung von Gesicht, Armen und Beinen Schmerzen in Armen und [leben-mit-myelofibrose.de]
Klinische Beschreibung Die Symptome beginnen plötzlich mit Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Schwindel, Tinnitus, Sehstörungen und Juckreiz nach dem Baden mit auffälliger Rötung des Gesichtes, der Handflächen, Nagelbetten, Schleimhäute und Konjunktiven. [orpha.net]
Muskuloskeletal
- Knochenschmerz
Behandlung: Aderlass, Medikamente (Blutverdünner, Zytostatika, JAK-Inhibitoren), Knochenmarktransplantation, Verhinderung von Thrombosen Symptome: Müdigkeit, Nachtschweiß, Juckreiz, Knochenschmerzen, Gewichtsverlust, Thrombosen Ursachen: Erworbene Genveränderung [netdoktor.at]
Sehstörungen, Nachtschweiß, gelegentlich über Fieber und Knochenschmerzen, die oft jahrelang nicht entsprechend zugeordnet werden. Meist führen erst Schmerzen im Oberbauch zur Diagnose PV. [trillium.de]
In selteneren Fällen treten Knochenschmerzen auf. Manchmal verursacht ein Blutgerinnsel die ersten Symptome. [msdmanuals.com]
Juckreiz, der meist nach einer warmen Dusche oder einem warmen Bad am schlimmsten ist, Abgeschlagenheit, Atemschwierigkeiten und geringere Leistungsfähigkeit bei körperlicher Arbeit, Verschlimmerung eventueller Schmerzen bei Angina pectoris, Gelenk- und Knochenschmerzen [deximed.de]
- Arthralgie
Herstellerinformation. 9 Nebenwirkungen Zu den sehr häufigen und häufigen Nebenwirkungen bei der Anwendung von Ropeginterferon alfa-2b gehören: Leukopenie Thrombozytopenie Erhöhung der gGT sowie der Transaminasen GOT und GPT grippeähnliche Symptome Arthralgie [flexikon.doccheck.com]
Kiefer & Zähne
- Zahnfleischbluten
Die Patienten leiden vielleicht an Blutungen aus dem Verdauungstrakt oder an Zahnfleischbluten und bluten übermäßig stark infolge kleiner Wunden. Die Haut, vor allem im Gesicht, ist eventuell gerötet. [msdmanuals.com]
Sehstörungen Splenomegalie, Hepatomegalie Pruritus : Charakteristischerweise tritt der Juckreiz nach Wasserkontakt (aquagener Pruritus) oder Reibung auf Blutungen durch Funktionsstörung der Thrombozyten (erworbenes vWS) Petechiale Blutungen Nasen- und Zahnfleischbluten [amboss.com]
Blutungskomplikationen treten bei rund 1% der PV-Patienten auf und sind unter anderem Epistaxis, Zahnfleischbluten, Ekchymosen und Magen-Darm-Blutungen. [symptoma.com]
Diagnostik
PV ist eine myeloproliferative Erkrankung und geht mit einer exzessiven Vermehrung der myeloischen Zellen einher. Während bei allen PV-Patienten eine Erythrozytose mit erhöhtem und Hämatokrit vorliegt, kommt es nicht immer zu Leukozytose und Thrombozytose. Die Weltgesundheitsorganisation hat als diagnostisches Kriterium die Hämoglobinkonzentration gewählt, die bei Männern und Frauen, die an PV leiden, über 18,5 bzw. 16,5 g/dl oder über der 99. Perzentile bezüglich Geschlecht, Alter und geographische Lage liegt [5]. Im Gegensatz zur sekundären Erythrozytose ist die Serumkonzentration von Erythropoetin im Fall einer PV erniedrigt [6]. Es werden zudem erhöhte Spiegel an Laktatdehydrogenase gemessen. Hämatologische Veränderungen sind im Übrigen nicht nur von diagnostischer Relevanz, sondern zeigen bei erfolgter Diagnose auch eine inadäquate Kontrolle der Erkrankung an [2].
In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle liegt der Erkrankung eine Mutation des Gens zugrunde, das für die Januskinase 2 codiert [8]. Bei etwa 95% der Patienten handelt es sich hier um den Austausch der Aminosäure Valin gegen Phenylalanin an Position 617, in Exon 14. Für einen Großteil der verbleibenden Fälle werden verschiedene Mutationen in Exon 12 dieses Gens verantwortlich gemacht [8]. Diese Mutationen können mittels molekularbiologischer Methoden nachgewiesen werden, die den Goldstandard zur Diagnose der PV darstellen.
Sollten nach Blutuntersuchung und molekularbiologischer Analyse noch Zweifel an der Diagnose bestehen, kann eine Knochenmarkbiopsie durchgeführt werden [9] [10]. Der Hauptbefund ist Hyperzellularität durch übermäßige Proliferation von erythroiden und granulozytären Vorläufern sowie von Megakaryozyten (Panmyelose). Knochenmarkszellen können in vitro hinsichtlich der Bildung endogener erythroider Kolonien untersucht werden, was ebenfalls typisch für diese Erkrankung ist.
Serum
- Erythrozytose
Neutrophile und Thrombozyten sind häufig, aber nicht immer, erhöht; bei Patienten mit nur erhöhtem Hämatokrit kann eine Polycythaemia vera vorhanden sein, doch muss zunächst eine sekundäre Erythrozytose Sekundäre Erythrozytose Sekundäre Erythrozytose [msdmanuals.com]
- Thrombozytose
Thrombozytose bei Blutungen. Eisenmangel. Essentielle Thrombozytose. Die Mutationsursache im Janus-Kinase-2 Gen ist nicht bekannt, daher besteht keine Möglichkeit einer Vermeidung der PV. [symptoma.com]
Kein Ansprechen (NC): Kumulatives Aderlaßvolumen und Thrombozytose und Milzgröße unverändert. Progress (PD): Verschlechterung eines der genannten Parameter unter Therapie. [viomedo.de]
- Hyperurikämie
Eine Hyperurikämie sollte mit Allopurinol (300 mg p.o. einmal täglich) behandelt werden, wenn sie symptomatisch wird oder myelosuppressive Therapie eingesetzt wird. [msdmanuals.com]
- Harnsäure erhöht
[…] alkalische Leukozytenphosphatase (ALP) erhöht LDH sowie Harnsäure erhöht (vermehrter Zellzerfall) BSG erniedrigt Erythropoetin erniedrigt Basophilie Knochenmarkpunktion : Hyperzelluläres Knochenmark, Eisenverarmung ggf. [flexikon.doccheck.com]
- Hämatokrit erhöht
Aber nicht jeder erhöhte Hämatokrit ist auf ein Höhentraining oder ein Doping zurückzuführen. Bei dem finnischen Skilangläufer Eero Mäntyranta waren seit der Jugend hohe Hämoglobinwerte von über 20 g/dL (Hämatokrit über 60 %) bekannt. [aerzteblatt.de]
Labor
- Leukozytose
Risikofaktoren für eine leukämische Transformation sind fortgeschrittenes Alter, Leukozytose und eine veränderter Karyotyp. [medizinische-genetik.de]
Material EDTA-Blut oder KM (EDTA bevorzugt): 1-2 ml Indikation Prognostische Markersuche bei histologisch gesicherter Polycythaemia vera PV (99% der Fälle sind JAK2 positiv): Unabhängig von Alter, Leukozytose, Venenthrombosen und Karyotyp 1-3 sind Mutationen [medizin-zentrum-dortmund.de]
Welcher Faktor neben Leukozytose das Risiko ebenfalls erhöht, erfahren Sie bei uns! Erschienen am 10.02.2022 • PV ist mit einem erhöhten Thromboserisiko assoziiert. [journalonko.de]
Therapie
Das Ziel der PV-Therapie besteht in der Kontrolle der Myeloproliferation [15] und in der Risikoverminderung für arteriovenöse Thrombosen, welche bei etwa 20% der Patienten auftreten. Es besteht kein Konsens über eine optimale Herangehensweise und es gibt weiterhin merkliche Auffassungsunterschiede unter Experten. Die Konsultierung und Betreuung durch einen Hämatologen wird empfohlen.
Allgemeine Richtlinien für die Behandlung der PV sind unter anderem:
- Stabilisierung des Hämatokritwerts bei 44% oder weniger.
- Bekämpfung des Risikos einer Verschärfung hin zu aktuer Leukämie und Myelofibrose.
- Lösen möglicherweise vorhandener Komplikationen wie Thrombosen oder Hämorrhagien.
Medizinische Methoden der Wahl zur Erreichung der genannten Richtlinien sind:
- Phlebotomie als Einzelmaßnahme ist die bevorzugte Methode.
- Kombinierte Phlebotomie und Gabe von Hydroxycarbamid.
- Hydroxycarbamid als Einzelmaßnahme - Interferon, 32P oder Busulfan werden selten verwendet.
- Niedrig dosiertes Aspirin.
- Bei Thrombozytenzahlen größer als 400 000 wird eine Behandlung der Thrombozytose empfohlen.
Alle PV-Patienten benötigen eine Phlebotomie um ihre Hämatokritwerte unter 44% des Normalwerts zu halten [15] [16]. Diese Behandlung entfernt überschüssige Erythrozyten und verringert die Blutviskosität. Patienten können so ein- bis zweimal pro Woche behandelt werden. Älteren Patienten mit kardiovaskulären oder zerebrovaskulären Erkrankungen sollte das verlorene Volumen durch eine Salzlösung ersetzt werden um eine orthostatische Hypotonie zu vermeiden. Eine Chemotherapie und Phlebotomie können das Thromboserisiko verringern [11].
Patienten mit dieser Erkrankung sollten routinemäßig eine niedrige Dosis Aspirin - 81 mg pro Tag - einnehmen [16]. Niedrig dosiertes Aspirin unterdrückt die Biosynthese von Thromboxan als Konsequenz erhöhter Thrombozytenzahlen und essentieller Thrombozytopenie [11] [16]. Die Aspirintherapie kann zudem das Risiko für Myokard-Infarzierungen, Apoplexien oder fatale kardiovaskuläre Episoden, Pulmonalembolien oder schwere Venenthrombosen verringern [11]. Die Häufigkeit schwerwiegender Blutungsepisoden wurde durch diese Aspiringabe nicht signifikant erhöht [11].
Patienten mit einem hohen Thromboserisiko sollten medikamentös auf eine reduzierte Blutzellenproduktion eingestellt werden. Hydroxycarbamid wird hierfür mit einer Anfangsdosis von 500 mg zweimal pro Tag sehr häufig verwendet, da es sehr effizient myelosuppressiv wirkt [16]. Es verringerte das Thromboserisiko im Vergleich zur Phlebotomie [16]. Bei Patienten älter als 40 Jahre sollte dieses Medikament die Methode der Wahl sein. Auf der anderen Seite bestehen Einwände, dass Hydroxycarbamid das langfristige Leukämierisiko steigern kann [17].
Interferon-alpha kann als Alternative eingesetzt werden. Studien haben gezeigt, dass eine Behandlung mit diesem Wirkstoff nicht so effizient war wie eine Hydroxycarbamid-Therapie. Monopegyliertes Interferon-alpha-2b hatte jedoch eine geringere Transformationsrate und keine ernsten hämatologischen Nebenwirkungen. Busulfan ist ebenfalls eine Option bei Patienten älter als 65 Jahre, die nicht auf Hydroxycarbamid ansprechen.
Ruxolitinib (Jakafi), ein Janus-assoziierter Kinase-Inhibitor, ist das erste von der US-amerikanischen Food and Drug Administration spezifisch für PV genehmigte Medikament [18]. Es wurde für den Gebrauch bei PV-Patienten, die auf Hydroxycarbamid unvorteilhaft ansprechen, zugelassen [18]. Patienten, denen Ruxolitinib verabreicht wurde, hatten eine deutliche Verringerung der Splenomegalie [12] [13]. Sobald die Erythrozytenzahl des Patienten verringert ist, sollten regelmäßige Phlebotomien oder eine myelosuppressive Medikation zur weiteren Kontrolle der Erkrankung weiterhin eingesetzt werden.
Eine Splenektomie sollte nur bei Patienten mit schmerzhafter Splenomegalie oder mit einem Milzinfarkt überlegt werden. Die Therapie des Budd-Chiari-Syndroms besteht unter anderem aus porto- oder mesenterisch-systemischen Shunts, kathetergelenkte Thrombolysen und einer Lebertransplantation.
Prognose
Eine unbehandelte PV hat eine sehr schlechte Prognose. Die mediane Überlebensspanne beträgt bei unbehandelten Patienten 1.5 bis 3 Jahre. Bei passender Behandlung kann diese Überlebenszeit auf mindestens 10 bis 20 Jahre verlängert werden [18]. Thrombose ist die dominante Todesursache. Thromboseassoziierte Komplikationen wie beispielsweise Apoplexien oder andere Arterienthrombosen treten bei etwa 1% der Patienten auf. Das Thromboserisiko hängt vom Alter des Patienten und der spezifischen Patientengeschichte für Thrombosen ab. Patienten mit einem Alter von mehr als 60 Jahren und einer Vergangenheit mit Thromboseerkrankungen werden als Hochrisikopatienten eingestuft [18]. Blutungskomplikationen treten bei rund 1% der PV-Patienten auf und sind unter anderem Epistaxis, Zahnfleischbluten, Ekchymosen und Magen-Darm-Blutungen.
Das Langzeitrisiko bei einer PV-Erkrankung besteht in einer möglichen Verschärfung in eine Leukämie oder Fibrose, welche bei 5 bis 10% der Patienten auftritt [15]. Studien haben ein erhöhtes Neoplasie-Risiko bei Gabe von Chemotherapeutika im Kontext von PV nahegelegt.
Ätiologie
Vascquez wird die Erstbeschreibung der PV im Jahr 1892 zuerkannt. Die klinischen Merkmale wurden erstmals durch Osler im Jahr 1903 festgelegt. Im Jahr 1967 etablierte die Polycythemia Vera Study Group Diagnose- und Therapiekriterien für PV.
Die Ätiologie myeloproliferativer Erkrankungen ist unbekannt. Die Symptomatik von PV wird durch unkontrollierte Blutzellenproliferation verursacht [12] [13]. Die abnorme Zellvermehrung wird durch eine Mutation im Gen der Janus-Kinase-2 verursacht [13]. Der Grund für diese Mutation ist nicht bekannt. Quasi alle PV-Patienten haben diese Mutation. Die Entdeckung dieser Mutation im Janus-Kinase-2 Gen hat die PV-Diagnostik verbessert [13].
Das durchschnittliche Erkrankungsalter beträgt bei PV 50-70 Jahre, prinzipiell kann PV jedoch jede Altersgruppe betreffen, wobei sie in der Kindheit sehr selten auftritt [14]. Familiäre Fälle sind sehr selten und treten wenn, dann üblicherweise bei älteren Familienmitgliedern auf.
Der Ausprägungsgrad und die Progressionsgeschwindigkeit der PV sind von Patient zu Patient unterschiedlich. Alle myeloproliferativen Erkrankungen - auch PV - sind präleukämisch, da sie sich mit der Zeit zu akuter Leukämie verschärfen können. Die leukämische PV-Transformation betrifft 5-10% der Patienten [15].
Epidemiologie
PV ist relativ selten und betrifft 0.6-1.6/1 Million Personen [19]. Die Erkrankung kann in jedem Alter manifestieren, hat aber ein medianes Beginnalter von 60 Jahren [19]. Studien haben gezeigt, dass alle Ethnien betroffen sind [18]. PV betrifft die Geschlechter so gut wie in gleichem Maß [12], wobei ein paar Studien ein leichtes statistisches Überwiegen männlicher Erkrankungen nachgewiesen haben.
Pathophysiologie
Myeloproliferative Erkrankungen wie PV sind auf hämatopoetische Stammzellenmalignome zurückzuführen. Pathologische Stammzellen befinden sich bei PV-Patienten im Knochenmark und verhindern die normale Stammzellenreifung [12]. Diese abnormen Blutstammzellen reagieren fehlerhaft auf Wachstumsfaktoren. Eine Mutation im Gen der Janus-Kinase-2 (JAK2) ist das am wahrscheinlichsten betroffene Gen bei PV-Erkrankungen [12]. Es wird vermutet, dass der Gendefekt das Signal von Wachstumsenzymen für Stammzellen modifiziert [12]. PV-Stammzellen reagieren hypersensitiv auf Erythropoetin und hämatopoetische Wachstumsfaktoren. Diese JAK2-Genmutation tritt bei mehr als 80% der PV-Patienten auf. Die Mutation führt zu über eine Tyrosin-Phosphorylierung zu einer Zellaktivierung, welche eine Zytokin-Hypersensitivität und damit eine Erythrozytose verursacht.
Erythropoetinwerte im Serum sind normal oder subnormal bei PV-Patienten, daher wird die Hyperproliferation nicht extern stimuliert und die Erkrankung wird als primäre Polyzythämie eingestuft.
Bei PV werden zu viele Erythrozyten im Knochenmark produziert [18]. Auch erhöhte Leukozyten- und Thrombozytenzahlen können bei PV-Patienten auftreten [18]. Diese Blutzellen zeigen keine zytogene Auffälligkeiten, alle produzierten Blutzellen sind normal. Der Überschuss an Blutzellen führt zu Splenomegalie, Blutungen und Thrombosen [14] [18]. Studien haben nahegelegt, dass ein Hämatokritwert über 44% mit einem erhöhten Risiko für thromboembolische Ereignisse korreliert.
Thrombose-Ereignisse sind bei PV eine Folge der durch die überschüssigen Blutzellen erhöhte Blutviskosität. Sowohl die Thromboxanbiosynthese als auch die Thromboxan-abhängige Thrombozytenaktivierung sind erhöht [11]. Dies ist der Hauptgrund für das erhöhte Thromboserisiko. Niedrig dosiertes Aspirin unterdrückt die thrombozytäre Thromboxan-Produktion bei Patienten mit hoher Thrombozytenzahl [11]. Eine paradoxe Neigung zu Blutungen oder Hämorrhagien ähnlich einer erworbenen Von-Willebrand-Krankheit tritt bei PV-Patienten mit erhöhter Thrombozytenzahl auf.
Wie jede myeloproliferative Erkrankung kann auch PV zu Blutmalignomen wie akuter Leukämie oder Myelofibrose führen. Transformationsraten betragen etwa 10-20%. Die leukämische PV-Transformation kann durch Arzneimitteltherapien - z.B. durch Alkylierungsmittel - beeinflusst werden. Akute Leukämie wird als ein Teil des natürlichen PV-Verlaufs angesehen.
Das Budd-Chiari-Syndrom - die Obstruktion und der Verschluss suprahepatischer Venen - ist eine seltene lebensbedrohliche Komplikation der PV. Sie entsteht als Folge einer Thrombose im hepatischen Gefäßsystem.
Differentialdiagnosen für PV sind unter anderem:
- Chronische myeloische Leukämie (CML).
- Agnogene myeloische Metaplasie (AMM).
- Fibrotische Myelofibrose.
- Erkrankungen, die im Zusammenhang mit systemischer Hypoxie stehen.
- Erkrankungen, die die Erythropoetinsekretion stimulieren.
- Infektionen oder leukämoide Reaktionen.
- Thrombozytose bei Blutungen.
- Eisenmangel.
- Essentielle Thrombozytose.
Prävention
Die Mutationsursache im Janus-Kinase-2 Gen ist nicht bekannt, daher besteht keine Möglichkeit einer Vermeidung der PV. Phlebotomie, myelosuppressive Medikation und Antikoagulantia können Thrombosen, Apoplexien, Leber- und Nierenschäden und weitere kardiovaskuläre Ereignisse verhindern. Studien haben gezeigt, dass niedrig dosiertes Aspirin - 81 mg/d - bei der Thromboseprophylaxe ein effizientes Mittel sein kann ohne das Blutungsrisiko zu steigern.
Zusammenfassung
Polycythämia vera ist eine chronische myeloproliferative Stammzellenerkrankung [18]. Sie ist eine eine von mehreren erworbenen myeloproliferativen Krankheiten, welche als maligne Knochenmarkerkrankungen eingestuft werden [18]. PV und andere myeloproliferative Erkrankungen sind relativ selten.
Das Hauptcharakteristikum der Polycythämia vera ist ein erhöhter Gesamterythrozytenwert als Folge einer unkontrollierten Erythrozytenproduktion. Panmyelose kann durch zusätzlich erhöhte Leukozyten- und Thrombozytenproduktion ebenfalls beobachtet werden. Weitere Charakteristika der Polycythämia vera sind Splenomegalie, eine Neigung zu arteriovenösen Thrombosen sowie Blutungen. Polycythämia vera kann sich schließlich zu Myelofibrose und akuter Leukämie weiterentwickeln.
Polycythämia vera entsteht durch erworbene Mutationen in hämatopoetischen Stammzellen. Die Mechanismen, die zu zur Ausbildung dieser Mutation führen, sind bisher schlecht erforscht. Die kausale Genmutation für Polycythämia vera passiert sporadisch, wobei in manchen Fällen auch familiäre Fälle beschrieben wurden. Das Medianalter beträgt bei der Polycythämia-vera-Diagnose 60 Jahre. Polycythämia vera ist eine progressive Erkrankung, die sich bei etwa 5% der Patienten zu akuter Leukämie weiterentwickelt.
Die erhöhte Erythrozytenzahl führt bei Polycythämia vera zu einer erhöhten Blutviskosität mit damit verbundenen Störungen der Blutzirkulation. Die häufigste Todesursache sind akute kardiovaskuläre oder zerebrovaskuläre Ereignisse.
Patientenhinweise
Was ist Polycythämia vera?
Polycythämia vera ist eine chronische Erkrankung der blutzellenproduzierenden Knochenmarkstammzellen. Eine Überproduktion vorwiegend der roten Blutkörperchen, aber auch der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen tritt als Folge einer Genmutation in diesen Stammzellen auf. Das mittlere Alter bei der Diagnose beträgt 60 Jahre. Obwohl die Krankheit selbst nicht tödlich ist, ist ein Ableben innerhalb von 1.5 bis 3 Jahren nach der Diagnose als Folge von kardiovaskulären Komplikationen durch Blutverklumpungen sehr wahrscheinlich.
Welche Symptome sind für Polycythämia vera charakteristisch?
Polycythämia vera verläuft anfangs häufig ohne merkliche Symptome. Erste unspezifische Symptome können durch eine verminderte Sauerstoffversorgung entstehen und sind typischerweise: Kopfschmerzen, Schwindel, Vertigo und Herzschmerz. Andere Personen werden die Diagnose erst durch eine ernstere Blutklumpenbildung mit entsprechenden Symptomen erfahren.
Die klinischen Merkmale der Krankheit sind:
- Erhöhte Zahl roter Blutkörperchen; Hämatokrit über 60%.
- Erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen und Blutplättchen.
- Vergrößerte Milz.
- Neigung zu auffälligen Blutverklumpungen.
Was ist die Ursache für Polycythämia vera?
Die Ursache liegt in einer Mutation im Gen der Janus-Kinase-2, welche für die Regulierung der Blutzellenproduktion verantwortlich ist. Diese Mutation führt zu einer unkontrolliert hohen Blutzellenproduktion. Die extrem erhöhte Blutzellenzahl führt im zirkulierenden Blut zu einer Blutverdickung, was das Risiko einer Klumpenbildung erhöht.
Wer erkrankt an Polycythämia vera?
Polycythämia vera kann in jedem Alter auftreten, sie ist jedoch bei Personen, die jünger als 40 Jahre sind, sehr selten. Das mittlere Erkrankungsalter beträgt 60 Jahre.
Wie wird die Diagnose erstellt?
Die endgültige Diagnose einer Polycythämia vera wird durch die Feststellung einer Mutation im Janus-Kinase-2 Gen fixiert. Routinemäßige Bluttests zeigen auffällig erhöhte Zahlen roter und weißer Blutkörperchen sowie Blutplättchen.
Wie wird Polycythämia vera behandelt?
Polycythämia vera wird vorwiegend mit regelmäßiger Phlebotomie - Aderlass - behandelt um überschüssige Blutzellen zu entfernen und die Blutverdickung zu verringern. Myelosuppressive Medikamente wie Hydroxycarbamid vermindern die Blutzellenproduktion. Allen Patienten wird zudem niedrig dosiertes Aspirin verabreicht um das Blutverklumpungsrisiko zu vermindern.
Welche Komplikationen gibt es?
Komplikationen der Polycythämia vera entstehen durch abnorme Blutverklumpungen und sind unter anderem
- Schlaganfall.
- Lungenembolie.
- Herzinfarkt.
- Durchblutungsstörungen in den Gliedmaßen.
- Obstruktive Lebererkrankungen.
- Obstruktive Nierenschäden.
Wie kann Polycythämia vera verhindert werden?
Da die Ursache für die Mutation im Gen der Janus-Kinase-2 nicht bekannt ist, gibt es keine Möglichkeit Polycythämia vera zu verhindern. Phlebotomie, myelosuppressive Medikamente und Blutgerinnungshemmer können bei zur Vermeidung von Komplikationen beitragen und die Lebenserwartung erhöhen.
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